Donnerstag, 14. November 2013

Mein Kommentar zu einem Leserkommentar...

Hallo geehrte LeserInnen,

Sascha, ein Leser dieses Blogs, hat unter "Lelle´s Gym" einen interessanten Kommentar inkl. Link zu einem Video abgeben:

"Ich bin gerade über ein sehr interessantes Video bzw. über eine sehr interessante Videoserie gestoßen! Speziell diese Episode: http://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_969889811&feature=iv&src_vid=QwkjSbyHBCg&v=Rv2r2_iNfvE

Zu sehen gibt es:
- Eine sehr solide Planche sowie einen sauberen Frontlever + Trainingstipps (ab 4:40)
- Unglaublich kontrolliertes Seilklettern! (ab 9:47)

"I never did straddle lever, I never did tucked lever, cuz you never get anywhere with it"

"negatives, negatives, negatives"
"

Ich verfolge die Video-Serie von Lachlan auch schon seit geraumer Zeit und er ist eindeutig ein starker Bursche, ohne jeden Zweifel. Vor allem gefällt mir sein Humor und Trainingsansatz.

Nichtsdestotrotz möchte ich meine Meinung dazu abgeben:



1. Er hat völlig recht, denn negative Wiederholungen sind genial und waren auch bei mir mehr als zielführend. Selten habe ich so gute Fortschritte gemacht bzw. bin mit eben Ablassen aus dem Hang in die Frontlever zum finalen Ziel "Halten der Frontlever" gekommen.

ABER, und das "aber" kann ich nicht gross genug schreiben, kann man negative Wiederholungen erst dann sinnvoll einsetzen, wenn man eben zumindest eine tucked planche respektive frontlever hat.
Aufgrund der sehr frischen Erfahrungen vom Seminar in Österreich: Viele konnten eine tucked frontlever halten, aber bis auf zwei oder drei Teilnehmer hätte ich niemand eine negative Frontlever ausführen lassen. Warum? Weil die Jungs einfach durchgekracht wären. Da ist dann nichts mit Kontrolle, sondern einfach ein Durchfallen der Bewegung.
Dies führt im besten Fall nur zur Demotivation.

2. Bei der Planche ist es ähnlich. Hinarbeiten zu einer soliden, kraftvollen tucked planche, dann kann man mit der Wand arbeiten und sich über die Wand mit negativen Beweungen zur Straddle hinarbeiten.
Die negative Phase der Planche an sich kann man natürlich auch ohne Wand üben, aber dazu braucht man einen sehr sicheren und stabilen Handstand.
Deswegen auch hier: tucked, dann negative Wiederholungen.

3. Bei 5.50 sieht man gut den Ansatz, den die Jungs verfolgen: Aus dem L-Sit zieht man sich in die Planche. Soweit so gut, aber die Endposition, die er hier hat, ist die "piked tucked planche". Das hält man und streckt sich im Laufe der Zeit immer weiter nach hinten aus. Funktioniert, da bin ich mir sicher, aber ist eben auch eine Art von tucked planche zur full planche.
Aber einem wenig fortgeschrittenen Sportler eine negative Full Planche aufs Auge drücken zu wollen, ist für mich schlichtweg falsch, falsch und völlig falsch.

4. Das Seilklettern ist hammer, sehr gut und erinnert mich an Dominik und Andi, die machen das genauso. Aber, und das soll nicht überheblich klingen, sondern das Auge fürs Detail schulen: Er lässt super ab, negative one arms, alles fein. Aber schaut auf die Beine....die sind fest zusammen. Dies erzeugt Reibung zwischen den Beinen bzw. bremst eben das Seil etwas ab und die Bewegung wird leichter. Ich würde mich hier an den Cirques von Coach Sommer orientieren. Da gibt es ein Video auf Youtube, dass ich aber nicht verlinken kann, da in Deutschland gesperrt. Aber ein Proxyserver kann hier Abhilfe schaffen.

Andi und Dominik machen das sehr geschmeidig, wobei ich mich eher an den tschechischen Seilkletterern orientiere und den Scherenschlag mache. Ist einfach ökonomischer. 

Von dem her mein "Take-away":

Tucked-Versionen halten, und dann darauf aufbauen. Gefühl für die Bewegungen kriegen, dann tiefer in die Materie eintauchen. Negative haben ihren Sinn, aber nicht zu einem verfrühten Zeitpunkt.
3-10 Sätze mit 8-10 Sekunden ablassen, 3-4 mal pro Woche und man kommt gut weiter.  


In diesem Sinne, frohes Training


Chinner

Wieder mal ein Edit: Ich weiss, ich habe viel vor, aber ich würde gerne Flares können bzw. lernen. Das würde mir zu den ganzen Kraftsachen noch richtig Laune machen. Lizard to Flare to Handstand :-)
Haben wir hier zufälligerweise Breakdancer an Bord, die kurz die wichtigen Tricks rausrücken? 

2 Kommentare:

  1. Dass man gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen sollte, bevor man sich mit den negativen Wiederholungen beschäftigt, macht natürlich Sinn! Obwohl ich gedacht hatte, ich würde bereits auf Details achten, ist mir das mit dem eingeklemmten Seil völlig entgangen, man lernt eben nie aus.... Wiedermal ein super Beitrag! :-)

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  2. Hi Alex,
    Wie ich beim Seminar bereits gesagt habe, ich glaube der COC3 ist bei dir mehr eine Sache der Technik.
    Von deiner Kraft aus schaffst du den bestimmt.
    Hier Part 1 and 2.. der Kerl erklärt die Technik ziemlich gut. Vielleicht sind ja ein zwei Punkte dabei die dir weiterhelfen.
    http://www.youtube.com/watch?v=711wzTP62zU&noredirect=1
    http://www.youtube.com/watch?v=GGjdZlwiHOg

    Grüße aus Kärnten
    Thomas

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