Donnerstag, 4. Juli 2013

Mein liebes...

...Tagebuch:

Welch aufregende Woche liegt hinter mir. So wunderbare Höhen, so erschreckende Tiefen. Trotz aller Widrigkeiten konnte ich das Wochenziel für den einarmigen Klimmzug erreichen, genauso wie ich es Dir - nun ja - versprochen habe. Das Gegengewicht für einen 5er Satz liegt jetzt bei 15kg...da freue ich  mich natürlich sehr, allerdings muss ich Dir auch von einem herben Niederschlag berichten: 
Gestern konnte ich statt der geplanten 5 Wiederholungen pro Seite nur zwei mit dem rechten und 0,5 Wiederholungen mit dem linken Arm ausführen. Allerdings hätte ich nur die Warnzeichen auch richtig lesen und anwenden müssen, denn meine geballte Faust fühlte sich an wie ein weicher Schwamm. Wie Du weisst, sollte man an solchen Tagen lieber die müden Beine - oder besser Arme - nach oben legen, denn wenn dieses deutliche Signal gegeben ist, dann kann man nur äusserst beschwerlich neue Gipfel erklimmen. Aber so werde ich nun zwei Tage Pause machen und dann auf die Leitern umschwenken, denn diese Leitern sind schon alleine rein psychisch weniger erschreckend als ein 5er Satz.

Vielleicht mag der kleine Krafteinbruch auch an den über 5h Handstandtraining gelegen haben, die am Wochenende hart erkämpft wurden. 
Liebes Tagebuch, das war richtig zäh, vor allem die letzten beiden Einheiten am Sonntag Abend. Aber irgendwie war ich so motiviert, dass ein Stop sehr unklug gewesen wäre. 
Vor allem in der letzten Einheit, in der ich schon nahe an der körperlichen Erschöpfung war, habe ich für 30 weight shifts nur drei Sätze gebraucht. Da habe ich mich aber gefreut, liebes Tagebuch. Endlich wieder ein Knoten geplatzt.
Natürlich habe ich meine Einheiten der letzten Wochen notiert, mein liebes Tagebuch, denn das ist wichtig, um mögliche Stellschrauben richtig und zielführend anziehen oder lockern zu können. Deswegen konnte ich auch schmunzeln, denn meine ersten Versuche im weight shifted handstand bestanden aus jeweils einer Wiederholung....Aufgang, Verlagerung nach rechts, unkontrollierter Abgang in Form einer grauslich anzusehenden Pirouette. Aufgang, versuchte Verlagerung nach links, sehr unkontrollierter Abgang. Das Gefühl "Schienbein trifft auf Tischkante" ist zurecht wenig beliebt. 

Mein liebes Tagebuch, ich bin froh, dass ich an dieser Übung im Laufe der Zeit manch Veränderung vorgenommen und in meinen aktuellen Equilibre-Block aufgenommen habe:

A1:
1. Wrist routine: 2 Sätze a 10 sehr konzentrierte WH je Seite, progressiv zur Schmerzgrenze
2. Schulteröffner am Türrahmen: 30 dynamische WH
3. Pike stretch mit 20 intensiven WH im Wechsel mit 20 Kniebugen und Cossacks für 4 Sätze im Wechsel

 B1: 
1. Weight shifts, 20WH pro Arm, Clustersätze im Wechsel mit pancake stretch, progressiv zur Schmerzgrenze, linkes Bein, rechtes Bein, Ellenbogen mittig zu Boden.
Aufgang pro Satz mit jumped tuck up, press tuck up oder tucked planche press, straddle press to handstand.
2. Weight shifts an der Wand mit/ ohne Handstandklotzlauf. Maximale Zehenstreckung, Hüfte gekippt, Schulterblatt eingezogen. Je 10 Sekunden halten pro Arbeitsarm, Hilfshand konzentriert hochziehen.
3. Mexican handstand an der Wand, 5 Singles a 30 Sekunden progressiv bis zur Schmerzgrenze im Wechsel mit pancake stretch stehend
4. Tucked handstand an der Wand mit Kinn an der Brust. Maximale Dehnung in Schultern und progressiv bis fast zur Verkrampfung der erector spinae. Mit den Fingern so fest wie möglich in den Boden pressen. 5 Sätze a 30 Sekunden mit 60 Sekunden Pause mit dem Ziel möglichst lange frei zu stehen.

Du weisst, meine liebes Tagebuch, dass hier vor allem das Kippen der Hüften, das Strecken der Zehen, die hochkonzentrierte Arbeit an der Wand und - bei den one armern - das langsame Zusammenziehen der Finger der Hilfshand ohne Schulterbewegung ausschlaggebend ist und in der Vergangenheit sehr wenig beachtet wurden. Auch wenn ich noch nicht am Ziel dieser langen Reise bin, so sind das die Extrakte des bisher doch sehr zähen Wegs.

Natürlich hat es einige Zeit gedauert, um das kleine Programm für mich auszutüfteln, aber Du weisst ja, dass ich strikt nach der Kraftpyramide vorgehe und die Skill-Übung an der Fundamentübung orientiere, die aktuell den Unterbau legt, verdichtet und so für die so wichtige Bodenplatte des Erfolgs verantwortlich ist. 

Kein Handstand kann gehalten werden, wenn der Wandhandstand schwach ist, kein one arm chin kann gezogen werden, wenn Seilklettern schwer fällt und der press to handstand steht und fällt mit der tucked planche.

Somit, mein liebes Tagebuch, muss ich  unbedingt folgendes für das Zugtraining skizzieren, damit ich es auch nie vergesse: 


Aber, liebes Tagebuch, das kann ich ja Dir in der nächsten ja noch genauer erläutern...bis dahin muss mir dieser Kommentar als Gedankenstütze reichen.

Mach´s gut, liebes Tagebuch, bis in ein paar Tagen.

4 Kommentare:

  1. Seilklettern als Grundlage aller Zugübung, leuchtet mir ein. Was allerdings ist die Grundlage aller Druckübungen, sprich die 80 %, worin werden die investiert, was Druckübungen angeht?

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  2. RTO-Dips in Vorlage und deren Abwandlungen (RTO - Bulgarian Dips-Kombi) zu 80% und das mit einem 20%-Häubchen aus HSPU und Derivaten abdecken.

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  3. Dieser Blog ist echt Gold wert! Früher oder später werde ich dich wohl um deine Kontonummer fragen müssen :-) Alleine die letzten 4 Posts liefern so viele wertvolle Infos, dass ich mein Training die nächsten Wochen komplett nach den Vorschlägen hier Richten werde. Sollten dir die Ideen fürs Schreiben ausgehen, wäre ich dankbar wenn du etwas über den Umgang mit statischen Positionen schreiben könntest :-)

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    1. Danke, danke! Aber Du kannst Dir sicher sein, dass dies auch weiterhin kostenfrei bleibt. Somit brauchst keine Überweisung zu tätigen :-)

      Die Kunst liegt manchmal darin, genau zu lesen und das scheinst Du zu machen. Das freut mich. Wichtig ist oft, dass es eben keine Standardsachen für alle gibt, aber oft viele Details, die wiederrum vielen helfen (können).

      Von dem her: Ja, statische Positionen kann ich gern auch mal behandeln.

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Einfaches Training......Training mit Ringen und BWEs