Sonntag, 2. März 2008

Kipping und Rumhampeln: Trainingsplanung, Teil IV

Im vierten Teil der Trainingsplanung mach ich einen kleinen Exkurs, der sehr wichtig ist:

Es gibt ja einige bekannte Trainingsansätze, die die Trainingsleistung anhand der Zeit messen. Diese Systeme sind ne feine und auch wirkungsvolle Sache, allerdings nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt: Sobald die Erschöpfung eintritt, man aber doch noch mehr WH´s rauspressen will, schlampt man mit der Ausführung der Übung. Das ist Mist, riesengroßer Mist.

Weiter kennen viele Crossfit und den Kipping Pullup. Crossfit an sich ist eine sehr gute Methode, der Kipping Pullup oder Kipping Dip ist Mist.

ACHTUNG: Bevor hier wieder die Hassmails losgeschickt werden: Ich vertrete hier ausschließlich meine Meinung, gell. Also erstmal locker bleiben und weiterlesen.

Wenn das Kipping oder ähnliche Methoden so gut wären, warum funktioniert das alles nicht mehr, wenn man Gewicht bei der Übung verwendet?

Klassisches Beispiel: Muscle up: Viele können ihn, aber sobald mal Gewicht verwendet wird (ob das jetzt Sinn macht, bei MU´s Gewicht zu nehmen, sei mal dahin gestellt) können nur noch wenige einen Muscle up.
Das gleiche gilt für Dips, Klimmzüge usw.

Warum? Durch übermäßigen Schwung wird die Arbeit für die Muskeln erleichtert und die Schwachpunkte nicht gestärkt, sondern eher geschwächt, weil sie eben nie belastet werden. Man schwingt sich eben durch den Schwachpunkt.
Selbst bei "Anfängerübungen" wie HSPUS wird man mit Schwung nie zum Ziel kommen. Spätestens wenn man Liegestützgriffe nimmt, kommt die Schwachstelle (= Hände sind in Höhe Augen/ Nase) voll zum tragen und man kann nur noch versuchen NICHT auf dem Boden auszuschlagen.

Als weiteres Beispiel sei der Klimmzug genannt: Macht einen Satz und haltet die Stange oder Ringe mal nur 2 Sekunden an der obersten Position. Dann wieder ablassen. Der Einbruch in den Gesamtwiederholungen wird dramatisch sein. Der Effekt auf die Muskeln wird aber genauso dramatisch sein.

Natürlich kenne ich auch die Ansätze für Schnellkraft, Russensätze, etc.

Da wir aber keine Gewichtheber sind, ist das für das Training von BWE´s und an Ringen eher zweitrangig.

Somit leitet sich aus meinem heutigen, geistigen Erguss folgende Punkte ab:

1. Jede Übung wird unter maximaler Spannung durchgeführt
2. Das Gewicht ist nur Mittel zum Zweck
3. Im Zweifel die Bewegung verlangsamen
4. Als Bewegungsmuster schlage ich vor: 1-3-1-3, soll heissen: Hochziehen/ hochdrücken in 3 Sekunden, 1 Sekunde halten, runter in 3 Sekunden, unten eine Sekunde halten
5. Die Bewegung sollte an jedem Punkt beherscht/ gestoppt werden können.
6. Die Bewegung wird ganz bewusst durchgeführt, nicht nur um WH´s rauszuhauen.

Trainiert man auf diese Weise, kann man sehr leicht die jeweiligen Schwachpunkte der einzelnen Übung erkennen und sich dann gezielt auf eben diese Schwachpunkte konzentrieren.

Was passiert wohl, wenn man einen bestimmten Schwachpunkt mit gesonderten Übungen so stärkt, dass der Bereich dann doppelt oder dreimal so stark ist wie vorher?

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Einfaches Training......Training mit Ringen und BWEs