Dienstag, 28. Januar 2014

One arm Handstand, Teil II...

...und es geht weiter gut voran:

1. Das Grundgerüst des Programms bleibt bestehen, allerdings wurde das Halten mit drei Fingern der Hilfshand irgendwann zu leicht. Ungeplanter Weise  habe ich automatisch immer den Daumen weg genommen und bin so von einem Dreipunkt-Stand zum wesentlich schwereren Zweipunktstand gewechselt. Oft, und eigentlich sehr viel häufiger als geplant, verwende ich auch nur noch den Zeigefinger der Hilfshand. Dies ist natürlich schwer, ohne jeden Zweifel, aber es klappt gut und auch hier sind teilweise Haltezeiten jenseits der zehn Sekunden möglich. Vom freien Stehen halte ich mich noch fern, allerdings scheint es mir hier eher eine Kopfsache zu sein.

2. Zum freien Balancieren habe ich noch das Aufsteigen auf Blöcke hinzugekommen. Soll heissen: Ich stehe im Handstand und neben der Hilfshand liegt der Handstandblock. Das Gewicht wird auf rechts verlagert, die linke Hand auf den Block gehoben, kurz halten, Gewicht wieder auf den rechten Arm zurück und die linke Hand wieder auf den Boden bringen. Das ganze ist je nach Tagesform relativ rythmisch. Diese Übung ist aber schwer und übersteigt teilweise noch meinen aktuellen Leistungsstand.


3. Krafttraining erfolgt ab dieser Woche mit der Gewichtsweste. Ziel ist es, die involvierte Muskulatur komplett zu überlasten und so zu kräftigen. Dies kann man durchaus zwiespältig sehen, denn 10kg zusätzlich auf den (Hand-) Gelenken ist nicht ganz ohne Risiko, aber ich fühle mich gut vorbereitet. Allerdings hat mich der Testlauf am Samstag ziemlich zerschossen und das gestrige Training war deswegen auch ohne jegliche Körperkontrolle. Hier war das Volumen eindeutig zu hoch, sodass ich dies im Laufe der Woche anpassen werde. Aber fünf Sätze Gewichtsverlagerung an der Wand sollten problemlos machbar sein. Natürlich ist eine Netto-Arbeitszeit von acht Minuten und mehr utopisch, aber vier bis fünf Minuten sind durchaus machbar.

4. Technikanalyse: Es ist meiner Meinung nach nicht möglich, eben diese Übung durch Lesen (!) diverser Anleitungen und Tutorials zu lernen. Dazu ist die Anforderung an die Technik zu hoch.

Auf der anderen Seite sind natürlich einige sehr interessante Videos und filmischen Anleitungen sprichwörtlich Gold wert, wenn man sich denn Zeit für deren Analyse nimmt.
So habe ich diverse Anleitungen miteinander verglichen und versucht gleiche Bewegungs-/ Ausführungsmuster zu finden. Die grundsätzliche Bewegung (ich spreche hier ausschliesslich vom straddle one arm handstand) war und ist mir klar, aber die Fülle der Details ist hier mehr als wichtig. Es gibt aber bei den Könnern viele Details, die ähnlich/ gleich sind, so wie Zehenposition, Armstreckung, Handplatzierung, Schulterposition aktiver und passiver Arm, Beinposition, Aufgang, Hüftstellung, etc.
Kleine Änderungen haben hier wahrlich grosse Wirkung und so habe ich eine "Versagensrate" von gut 90%, wenn ich die Zehen nicht richtig und aktiv (!) strecke. Umgekehrt kann ich mittlerweile auch versprungene Aufgänge gut abfangen, wenn denn die Zehen aktiv gestreckt sind bzw. wenn ich die Zehen rechtzeitig gestreckt bekomme.
Für manch einen Könner mag meine Herangehensweise völlig falsch sein, ich komme aber damit sehr gut zurecht: Ich versuche immer eine Sache zu ändern, nur eine...sonst weiss man ja nie, ob eben diese Änderung in der Körperhaltung etwas bringt oder eben unnütz ist.
Wie dem auch sei, diese Aufteilung funktioniert bisher astrein und ich werde nichts daran ändern.

5. Endlich ein Durchbruch bei einer anderen Übung: Ich übe relativ regelmäßig und intensiv die Pelicans an den Ringen. In einer Art von Spieltrieb ist mir gestern der "Abgang" vom Support an den Ringen in die Backlever gelungen. War zwar noch nicht schön, aber hat geklappt. Heute kann ich in Folge der hohen Muskelspannung die Arme vor lauter Muskelkater im Bizeps kaum beugen....die Bewegung ist wirklich ziemlich intensiv. Somit sollte der Muscle up to backlever auch bald klappen. Und irgendwann - denn träumen darf man -  klappt auch Backlever mit hochziehen in den Support. Das wird ein Spass...und bringt endlich wieder etwas Gaudi in das aktuell etwas zähe und eintönig Training. 2014 wird ein gutes Jahr!


2 Kommentare:

  1. Hallo Chinner,
    Finde den Ansatz mit der Gewichtsweste sehr spannend. Was hältst du von Fussmannschetten? Ich finde eine Weste im HS immer sehr unangenehm. Die Fussgewichte würden ja auch noch weiter weg vom Schwerpunkt sein..also theoretisch noch schwerer für das Gleichgewicht!? Weiter So!

    Bei euch tut sich ja ne Menge..Bin schon gespannt auf den Showdown im März ;-)

    Beste Grüsse

    Thomas

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  2. Hallo Thomas,

    leider sind die Ergebnisse bisher sehr ernüchternd....Ich hatte seit Anfang an Probleme mit der Weste. Nicht, weil sie nicht richtig sitzt, sondern, weil es mir das Nervensystem zusammenschiesst. Und zwar komplett. Ich habe bisher die schlechteste Woche seit Monaten hinter mir...ich habe null null null Balancegefühl mehr. Teilweise brauche ich drei Versuche, um in den Handstand zu kommen. Oft ist auch schon bei 3 Fingern komplett Schluss, weil ich nicht mehr weiss, wo die Hüfte steht, etc. Es ist überhaupt kein Gefühl mehr da.
    Lösung: Maximal ein- oder zweimal pro Woche mit Weste, Rest ohne.

    Gewichtsmanschetten hatte ich auch schon an den Beinen, aber auf dem Level der sinnvollen Nutzung bin ich noch nicht. Vielleicht brauche ich die noch, wenn ich wirklich den echten freien one armer hab. Allerdings weiss ich eins wieder ganz genau: Never change a running system. Die Erfolge, die ich bisher hatte, waren wirklich super und ich wollte wieder mal MMMMEEHHHHHHRRRRRR. Mir ist manchmal auch nicht zu helfen :-)

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