Dienstag, 22. Mai 2012

Wochenrückblick VII - Achtung, teilweise böser Sarkasmus

Hallo geehrte Leser, 

ist doch tatsächlich wieder einige Zeit vergangen. Leider hat sich die Situation hinsichtlich des zur persönlichen Verfügung stehende Zeitaufkommen nicht wirklich verbessert und ich verbringe immer noch weit mehr Zeit im Unternehmen, das mich nährt und krankenversichert, als zuhause oder eben in der Trainingshalle. 


Nichtsdestotrotz fand ich immer wieder einige freie Minuten, um zumindest ein kurzes Training durchzuführen. 


Wunderbarer Weise kann ich jetzt auf meine Ringe zurückgreifen. Und die wenige Zeit wird hier - subjektiv betrachtet - sehr gut genutzt: 




1. Bogenschützen-Züge ("Archer Pullups") gehen mittlerweile feini feini feini. Hier mache ich meist Leitern bis zu 5 WH pro Arm und trainiere die Leiter dann nach unten durch. Wunderbar, um Volumen zu produzieren, aber eben auch mit ausreichend Intensität, damit ich rechtzeitig durch Muskelversagen vor zuviel Enthusiasmus geschützt bin.
Der obere Punkt wird immer und bei jeder Wiederholung gehalten, sodass der einarmige Klimmzug demnächst als "Kollateralschaden" abfallen wird. Es fühlt sich sehr stabil an.


2. Nach der Ein-Arm-Arbeit mache ich meist noch drei Sätze von Turnergriff-Zügen im Winkelhang, einer genialen Übung, wenn man die Form hochhält. Teilweise habe ich das Gefühl, dass der Latissimus dorsi aus der körperlichen Halterung gerissen wird. Möge es aber bitte bei der sprachlichen Umschreibung bleiben, denn verletzungsfrei sein heisst glücklich sein.


3. Hangwaage rücklings: Check! Spitzwinkelhang zur Hangwaage: Check! 


4. Hangwaage: Übung de la Kotze, wie immer. Aber ich bleibe dran. 


5. Ausgedrehte Stützen: Hier gehts wieder mit grossen Schritten voran. Einen Gruss an die Ringe, die endlich richtig gut aufgehängt sind. Wie war ich Euch, meine geliebten Ringe, immer noch liebe...


6. Liegestützposition zum Winkelstütz zum Spitzwinkelstand am kleinen Barren: Wird wieder recht stabil und auch hier erwarte ich den Kollateralschaden sehnsüchtig: Freier Stand im Spitzwinkelstand. Das wäre ein gigantischer Schritt Richtung Wiener Handstand. Es wird, es wird, es wird....Jeder Milimeter ein Erfolg, jeder Tropfen Schweiss richtig investiert. Wer aufgibt verliert. 
Weiter mache ich einige weitere Übungen ("...welche Säge schneidet wohl am besten die Beine ab, die bei der Planche immer am Boden kleben?...") am Handstandbarren.


7. Handstand, frei: Arbeite mittlerweile an Drehungen um 180°. Allerdings natürlich unter Achtung der Form. Nichts ist wichtiger als Form in Kombination mit Handstandarbeit. Alles andere ist und bleibt ein lächerlicher Versuch Kontrolle über seinen Körper zu demonstrieren. 
Auch hier: Es geht in Millimeter, Milliliter oder sonstigen mikroskopisch kleinen Einheiten voran. Dennoch: Fortschritt. 
Rumjammern nach paar Wochen Stagnation? Wer das tut, hat den falschen Sport und wird im Bereich des körperlichen Trainings nie ein "ausreichend" einfahren. Meines Wissens nach hat man beim Stricken eine beeindruckende Lernkurve und einen gut sichtbaren schnellen Erfolg, so mal als sarkastischer Tipp.


8. Fat Gripz und co: Nichts besonderes, allerdings war wieder mal ein Glücksschuss dabei: CoC #3 auf 0,5cm geschlossen. Gelang mir nicht nochmal, aber was solls. Ich bleibe dran. Das Monstrum ist eine Lebensaufgabe....und nein, da gibts kein 6-Wochen-Programm.


9. Ein Bereich, der nicht schlecht voran kommt: Laufen. Mittlerweile bin ich bei unter 25 Minuten auf 5,5km. In der Strecke ist aber eine Steigung, mit der man innerhalb 400 Meter satte 41 Höhenmeter errennt. Dieser Berg hat heute zum Training von Bergsprints gedient...nach dem Lauf. Wunderbares Gefühl Mutter Natur so nahe zu sein....liegend zwischen Moos und Tannennadeln, hechelnd nach frischer Waldluft.  

Allerdings lässt das Training doch einige Erinnerungen an meine konditionell beste Zeit hochkommen: Wehrdienst als Gebirgsjäger in Berchtesgaden. Wenn auch nur 10 Monate, aber alleine so Dinge wie Bergmärsche, eher Bergläufe mit Rucksack, persönlicher Waffe und Maschinengewehr...das ging und es ging nicht schlecht. 
Werde insbesondere im Bereich des Laufens einige "Anpassungen" vornehmen. 
Hier möchte ich auf den doch des öfteren belächelten Matt Furey verweisen. Sowohl "Combat Conditioning" als auch "No B.S. Fitness" sind feine Bücher und sind bei mir neben "Dinosaur Training" eben genau die Schriften, die richtig gelesen aussehen. Insbesondere das Thema "Road Work" kommt bei Furey öfters zur Sprache und genau darauf werde ich mich konzentrieren. Und nebenbei, Matt Furey steht nicht für 100te Wiederholungen einer Übung. Das ist blanker Unsinn. Auch er verweist auch auf Kraftübungen an Ringen, auf einarmige Klimmzüge, erschwerte Liegestütze, etc..


10. Auch wenn ich mit "CrossFit" nicht immer übereinstimme, eins stimmt: Sei immer für alles bereit (grob umschriebene Definition). Genau an diesem "credo" werde ich mich den Sommer über orientieren. Turnen und Joggen - wahrlich kein Programm, das Bewunderung hervorruft. Aber mit genug Selbstbewusstsein - und 100kg Körpergewicht - kann man ggf. den ein oder anderen Spotter zur Räson bringen. 

11. Edit, 23.05.2012: Achtung, hier der Blog mit einigen Trainingsprogrammen des Ober-Barbarian Zakaveli...schon interessant, dass die Trainingseinheiten doch sehr von den Videos abweichen und eher klassisches Krafttraining an Stange und Barren sind!
 


Viele Grüsse


Chinner und Dr. Sarkasmus

4 Kommentare:

  1. You are the man! Viel Erfolg weiterhin!

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  2. "Dieser Berg hat heute zum Training von Bergsprints gedient...nach dem Lauf. Wunderbares Gefühl Mutter Natur so nahe zu sein....liegend zwischen Moos und Tannennadeln, hechelnd nach frischer Waldluft."

    Ein Traum...

    "Turnen und Joggen - wahrlich kein Programm, das Bewunderung hervorruft."

    Doch, genau das tut es!

    Super Blog übrigens, lese ganz gespannt mit! Ich schließe mich an: Weiterhin viel Erfolg!

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  3. Moin,

    feiner BLOG-Eintrag mal wieder :)

    Kurze Frage zu Deinen Leitern bitte: also Du fängst mit der höchsten „Sprosse“ an.. 5, 4, 3, 2, 1.

    Was ist wohl der Unterschied zu den 1, 2, 3, 4, 5 - Leitern? Ist die erste Variante besser für ein Kraftprogramm geeignet, weil man da mit Sicherheit nicht bis zum Muskelversagen trainiert?

    Grüße ausm Norden!

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  4. Servus miteinander,

    Danke Jungs. Wird auf alle Fälle wieder interessanter, wenn ich mich mit meiner doch recht bescheidenen Freizeit arrangieren muss.

    @Hans: Nein, hier mache ich eine "normale" Leiter. 1,2,3,4,5....zwischen den Wieerholungen etwas Pause, so 15 Sekunden pro Wiederholung. Dann 3 Minuten zwischen den Leitern, dann gehts weiter mit 1,2,3,4....1,2,3....1,2...1
    Das reicht vollkommen aus, vor allem wenn man bedenkt, dass es Arbeit mit Schwerpunkt "Ein-Arm" ist.

    Was ist besser...hm, schwer. Ich mag beide Varianten, wobei ich bei der Leiter mit Beginn bei höchster Sprosse eher zu Übermut neige....erster Gas Vollgas...dann ist die zweite Sprosse immer sehr schwer und man verzettelt sich. Da ist es geeigneter mit einer Wiederholung anzufangen.
    Wenn man Lust hat, das hatte ich bisher noch nicht, ist so ne Leiter innerhalb weniger Minuten fertig trainiert. Linker Arm...eine Wiederholung....sofort rechter Arm....eine Wiederholung....Linker Arm...zwei Wiederholungen. Ist halt sehr zeitsparend.

    Grüsse aus Bayern


    Alex

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