Sonntag, 29. März 2009

Engpass-konzentrierte-Strategie

Einen schönen Sonntag, geehrte Leser.

1. Einleitend möchte ich hier einen Buchtipp aussprechen, der für Tage wie diesen mehr als nur geeignet ist:


In Zeiten der Wirtschaftskrise und allgemeinen Depression ist dieses Buch eine sehr kurzweilige und amüsante Lektüre, die zeigt, wie es auch ohne Gejammer geht/ gehen kann.
Ich persönlich habe eine sehr extreme Einstellung zum Thema "Komsum und Lifestyle", dieses Büchlein trifft es recht gut. Aus diesem Grund kann ich es nur wärmstens empfehlen.

2. Konzentration auf das Wesentliche

Im Bereich der Wirtschaft, insbesondere der langfristigen Unternehmensausrichtung, gibt es einen Ansatz, der sich Engpass-konzentrierte Strategie nennt, kurz EKS.
Grundsätzlich besagt dieser Ansatz, dass man sich durch Verzettelung, also Konzentration auf zu viele Produkte/ Dienstleistungen mit vielen Märkten/ Zielgruppen, irgendwann in die Insolvenz reitet.
Bei der EKS wird das Gegenteil angewandt: Bündelung aller möglichen Kräfte/ Konzentration auf eine Nische/einen Engpass, die einen hohen Nutzen für die Zielgruppe hat.
Ein Beispiel wäre hier Kärcher und seine Hochdruckreiniger.

Ich beschreibe diesen Ansatz deshalb, weil viele Trainierende eben genau diesen Fehler (=Verzettelung) auch begehen.
Zu viele Übungen, zu viele Wechsel des Trainingsplans, zu viele Gedanken zu unwichtigen Themen, zu wenig persönlichen Einsatz.
Genau aus diesen Gründen werden 90% nie große Erfolge bei Kraft- und/ oder Muskelwachstum vorweisen können.

Somit hier Regeln, die es zu beachten gilt und einen Großteil des Trainingserfolgs ausmachen:

1. Konzentration auf wenige Hauptübungen bzw. die Progressionen dazu, max. 10 Stück. Besser weniger.
2. Form/ Technik/ Ausführung steht immer und immer und immer vor dem Gewicht.
3. Geduld

Anmerkungen zum:

Ersten Punkt: Dieser Blog lebt von dieser Aussage. Press Handstands, Levers, Dips, Pull ups, HSPU, Muscle ups, Leg lifts, Handstand Arbeit, Pistols.... Wer das Zeug drauf hat, der braucht nichts anderes mehr machen. Wer z.b. 5 saubere L-Sit to Handstand ausführen kann, und zwar mit gestreckten Armen und Beinen, der wird über einen sehr gut entwickelten Schultergürtel verfügen. Weiter ist dies wohl mit eine der eindruckvollsten Übungen, die es gibt.

Zweiten Punkt: Selbsterklärend. Raufschwingen, Wuchten und sich selbst bescheissen. Der größte Schwachsinn, den man machen kann. Saubere, konzentrierte Ausführung ist Pflicht.

Dritter und wichtigster Punkt: Es gibt keinen heiligen Gral, kein geheimes Trainingsprogramm und schon gar keine Übung, die einem zum schnellen Erfolg verhelfen. Aussschließlich geduldiges Üben bringt den Erfolg. Es gibt keine Abkürzung.

3. Kombination der Woche

Eine super Kombination, die die Brust zum Platzen bringt:
Als erstes führt man einen Bulgarian Dip aus. Aber: In der Support-Position dreht man die Hände nicht zurück, sondern führt einen RTO-Dip aus. Am besten noch mit richtigem Reinlehnen in Richtung Back Lever. Dann wieder Hochdrücken in den Support, einen Bulgarian Dip, dann wieder einen RTO-Dip. 3 Sätze a 6 Wiederholungen. Ihr werdet fluchen.
Zwei Daumen hoch für diese Kombination.

4. Fehleranalyse Muscle ups

Die Muscle ups sind ja wirklich eine feine Übung. Die meisten Trainierenden haben Schwierigkeiten, höhere Wiederholungszahlen bei dieser Übung auszuführen. Dies war bei mir nicht anders. Hauptproblem ist, soweit ich das gesehen habe, das Abspreitzen der Ellenbogen und das nicht Hinaufrollen bei der Transition. Teilweise kann man diese Schwachstelle durch Kraft und Schwung überbrücken, aber irgendwann bleibt man unweigerlich mit den Ellenbogen an den Bändern der Ringe hängen und der Satz ist beendet.

Eine wirklich geile Übung ist hier zu sehen, sofort ab Beginn. Um diese Übung auszuführen muss man sich "hinaufrollen", sonst wird das nichts. Hat man dieses Rollen erstmal eingeschliffen, die Technik der Transition richtig eingeschliffen, wird es mit normalen Muscle ups auch PR´s geben. Ich wechsel diese Übunge mit normalen Muscle ups ab, ein Tag ist somit reines Kraft-, der folgende Techniktraining. Diese Abwechslung hat sich bis jetzt als zielführend erwiesen.


Gutes Gelingen.



Grüsse

vom

Chinner

4 Kommentare:

  1. Hallo Chinner,
    wieder einmal vielen Dank für den Beitrag. Sowohl die Kombination als auch die Muscle-Up-Übung werden sofort in den Plan aufgenommen!

    Gruß!

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  2. Danke für den neuen Eintrag!

    "Konzentration auf das Wesentliche" - genau dieser Satz ist seit einigen Wochen zum Leitsatz meines Trainings geworden und die 3 von dir genannten Punkte/ Gebote könntest du auch in Steintafeln meißeln lassen (brennenden Busch usw. lassen wir jetzt mal Beiseite).

    Ich habe über Monate unregelmäßig Handstände gemacht, nur leichte Progression betrieben und mich gewundert, warum ich denn nicht einen HSPU konnte. 4 Wochen konzentriertes Hanstandtraining und dazu Pseudoplanch-Pushups und auf einmal mach ich 2 HSPU in guter Form, mittlerweile pro TE 15 HSPUs in 3 - 5 Sätzen und von Woche zu Woche wird es besser.
    Gleiches Spiel mit Frontlever, zwischendurch die Übung mal probiert aber gleich wieder gelassen, war einfach nicht möglich. Jetzt durch gezieltes Üben sitzt der Tuckedlever (Oberschenkel senkrecht, advanced heißt das glaube ich ;-) ) und mit 1,92 bin ich Hebelmäßig auch nicht gerade gesegnet :D

    Gerade wenn man 1. und 2. beachtet braucht man weniger Geduld, weil sich Erfolge einfach viel schneller einstellen.

    schönen Gruß
    Tobi

    PS: Ist in nächster Zeit mal mit einem Eintrag/Absatz zum Thema Beintraining zu rechnen?

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  3. Servus zusammen,

    danke für die Kommentare! Freut mich, dass es Erfolge gibt, die motivieren dabei zu bleiben. TOP!

    Tobi, Glückwunsch. Wir etwas größer gewachsenen Männer haben´s wirklich nicht leicht. Vor allem die Front Lever, da beiss ich mir auch mal die Zähne aus.

    Beintraining ist in Planung, wird bald kommen.

    Grüsse


    Alex

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  4. Das ist ja gut zu hören, dass ich (auch wenn es nur 183cm sind) nicht alleine da stehe.. Alex, könntest Du mal einen kurzen Abriss geben, wie Dein Lever-Training momentan aussieht?

    Gruß, Stefan

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